Gemeinsam geht's besser
Im Gemeinschaftshaus Moosrain leben in 15 unterschiedlich grossen Wohnungen rund 35 Personen – vom Kleinkind bis zur Person, die über 80 Jahre alt ist. Im Jahr 2010 übernahm der Verein Lebensgemeinschaft Moosrain das ehemalige Pflegeheim von der Kommunität Diakonissenhaus Riehen im Baurecht und baute es in ein Mehrfamilienhaus um: mit Hauskapelle, Gästezimmern und Gemeinschaftsräumen.
Heilsamer Lebensraum: die Kraft des gemeinschaftlichen Lebens für
• Ehepaare, Familien und Singles
• Mütter / Väter mit ihren Kindern
• Menschen mit psychischen Leiden
Alle Personen im Haus gehören zu einer unserer vier Etagen-Gemeinschaften, die von vier Ehepaaren geleitet werden. In diesen familiären Einheiten essen wir regelmässig zusammen und treffen uns zum Gemeinschaftsabend. In zwei Gemeinschaften werden einzelne Personen mit psychischen Einschränkungen. Am Freitagabend gibt es einen überkonfessionellen öffentlichen Hausgottesdienst. Es werden Gebetszeiten angeboten, und spontane Freizeitaktivitäten gehören ebenso dazu.
Als «innersten Kern» der Hausgemeinschaft versteht sich die Glaubens-, Lebens-, und Dienstgemeinschaft Moosrain, die zurzeit aus den Ehepaaren Widmer und Morgenthaler sowie Corinne Hürzeler besteht. Die Lebensgemeinschaft orientiert sich an Apostelgeschichte 2,42, wo das Leben der Urgemeinde in Jerusalem beschrieben wird: «Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.»
Die Situation – und innovative Diakonie
Unsere postmoderne Gesellschaft hat sich neuen sozialen Fragen zu stellen. Die Einpersonen-Haushalte zum Beispiel bilden insbesondere in den Städten bald die Hälfte der Haushalte in der Schweiz und in Deutschland. Statistisch gesehen nehmen damit auch die durch Einsamkeit und Stress verursachten psychischen Probleme zu und stellen neue Herausforderungen an unser Sozialsystem, inklusive IV, Sozialhilfe oder Krankenkassen.
Junge Menschen haben einerseits ungezählte Chancen in einer zunehmend pluralistischen und individualistisch geprägten Gesellschaft, leiden andererseits vermehrt an Halt- und Orientierungslosigkeit. Die Lebenserwartung ist gestiegen, die früheren grossfamiliären Systeme sind kaum mehr erkennbar. Neue Wohnmodelle für den dritten und vierten Lebensabschnitt sind gefragt.
Diakonie stand schon immer für innovative Beiträge auf die Fragen der Zeit. Über die Jahrhunderte hinweg entstanden aus dem christlichen Engagement zukunftsweisende Modelle in sozialen Bereich. Mit vielen anderen möchten wir gerne unseren Beitrag an die heutige Diakoniegeschichte schreiben.